Waldohreule

Im Winter gern gesellig

Waldohreulen (Foto: T. Dove)
Waldohreulen (Foto: T. Dove)

Die Waldohreule ist etwas kleiner und vor allem deutlich schlanker als der Waldkauz; charakteristisch sind die langen, oft steil aufgerichteten Federohren. Zur Brut bevorzugt sie meist Waldränder mit Nadelbäumen, kleine Feldgehölze, Baumgruppen und sogar Einzelbäume, solange dort alte Nester von Krähen oder Elstern als Brutplätze  vorhanden sind. Mit dem verstärkten Einzug von Rabenvögeln in die Dörfer und Städte infolge des hohen Jagddrucks in der freien Landschaft tritt auch die Waldohreule vermehrt als Brutvogel im Siedlungsbereich auf, solange Dauergrünlandflächen in der Nähe sind, auf denen ein ausreichendes Nahrungsangebot in Form von Feldmäusen, ihrem Hauptbeutetier, vorhanden ist.

 

Als Überwinterer ist die Waldohreule häufig ab dem Herbst im Siedlungsbereich anzutreffen. Hier sitzen die Vögel oft in größeren Gruppen an zum Teil traditionellen Tagesruheplätzen

- meist in Deckung bietenden Nadelbäumen - und sind im Allgemeinen wenig scheu. Diese Gemeinschaftsschlafbäume sind "Informationsbörsen", an denen die Eulen erfahren, wo bei ungünstiger Witterung noch Jagdchancen bestehen.

 

Schutzmaßnahmen:

Die Waldohreule zeigt in Abhängigkeit vom Feldmausangebot stärkere Bestandsschwan-kungen. gilt aber bundesweit noch nicht als gefährdet. Allerdings gibt es deutliche Anzeichen von Bestandsrückgängen in landwirtschaftlich intensiv genutzten und ausgeräumten Regionen, sodass die Art 2007 als gefährdet in die Rote Liste für Niedersachsen und Bremen auf-genommen wurde.

Neben der Erhaltung von Dauergrünlandflächen sind von Bedeutung

- der Schutz und die Neuanlage von Feldgehölzen;

- die Erhaltung von Krähen- und Elsternestern, ggf. das Anbringen von Kunst-

  horsten aus Weidengeflecht:

- die Erhaltung traditionell genutzter Gemeinschaftsschlafbäume.

 

Um die Bestandsentwicklung in unserer Region besser einschätzen zu können, bittet der NABU um Meldung von Brutplätzen und Schlafplatzgesellschaften.