Nur knapp starengroß ist der Sperlingskauz die kleinste der mitteleuropäischen Eulenarten und auch eine der kleinsten weltweit. In Mitteleuropa lag sein Verbreitungsschwerpunkt lange Zeit in den Berg- und Mittelgebirgsregionen, wo er Nadenwälder und Mischwälder mit hohem Nadelholzanteil bewohnt; hier bevorzugt er naturnahe Areale mit hohem Alt- und Totholzbestand.
In letzter Zeit erfolgte eine deutliche Areal-ausweitung auch ins Flachland; in der nord-deutschen Tiefebene sind die Waldgebiete in der Lüneburger Heide das wichtigste Brutgebiet. Seit etwa 2018 besiedelt die Art auch Wälder im südlichen Landkreis Cuxhaven. Die Ursachen der Ausbreitung sind unklar; neben milderen Wintern und der Zunahme von Spechtarten wie dem Buntspecht, dessen Höhlen die Käuzchen bevorzugt zur Brut nutzen, wird auch die deutliche Zunahme des Uhus diskutiert, die seinen Hauptfressfeind, den Waldkauz, dezimiert..
Anders als die meisten anderen Eulenarten liegen die Hauptaktivitätsphasen des Sperlingskauzes in der Dämmerung und am Tage; so weicht er dem Prädationsdruck durch den Waldkauz aus.
Möglichkeiten des Schutzes:
Da der Sperlingskauz nur sehr selten Niskästen annimmt, besteht die wichtigste Schutzmaßnahme in einer extensiven, naturnahen Waldbewirtschaftung mit Alt- und Totholzinseln.