Photovoltaikausbau auch im LK Cuxhaven in den Startlöchern    Oktober 2022

Seit geraumer Zeit kursieren auch bei uns die ersten Pläne zur Errichtung von Freiflächensolarparks und vor kurzem ist das Solarflächenkataster des Landkreises Cuxhaven fertiggestellt worden. Aktuelle Ereignisse wie die stark gestiegenen Energiepreise, Laufzeitverlängerungen von AKWs, Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken sowie der Bau von LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel unterstreichen die Notwendigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien, Der NABU Niedersachsen tritt für einen ambitionierten und zugleich natur-verträglichen Klimaschutz ein und setzt dabei vor allem auf die stärkere Nutzung der Photovoltaik ein. Dazu wurde ein Postionspapier erarbeitet, das hier als Download abgerufen werden kann.

 

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Positionspapier Photovoltaik
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Foto: Hans-J. Ropers
Foto: Hans-J. Ropers

27.07.2021

Erolgreiche Handysammlung

Eine kleine Karavane bestehend aus fünf NABU-Aktiven und drei Sackkarren, beladen mit neun schweren Paketen, zog kürzlich vom NABU-Umwelt-zentrum in der Bahnhofstraße zum Postamt. Inhalt der Pakete: 1 361 ausgemusterte Althandys, Smart-phones und Tablets nebst diversen Ladekabeln , die der NABU im Rahmen der Aktion "Handys für Hummel, Biene & Co" gesammelt hat. Empfänger war die gemeinnützige GmbH AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung) in Ettlingen, wo die Geräte gereinigt, repariert oder dem Recycling zugeführt werden. Für die gesammelten Handys erhält der NABU von seinem Partner Telefonica jährlich eine feste Summe, die in Insektenschutzprojekte fließen.  "Was ich an diesem Projekt so genial finde, ist die Verknüpfung von sozialen, Umwelt- und Naturschutzaspekten", begründet der NABUVorsitzende Dr. Hans-J. Ropers das Engagement der Cuxhavener NABU-Gruppe, die bislang insgesamt rund 5 000 Handys gesammelt hat, sich auf diesem Erfolg aber nicht ausruhen will.

Mehr zun Handysammelproekt unter Projekte: Umweltschutz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Hopperbagger vor Kugelbake    Foto: P. Roland)

 

Demo gegen Hafenschlickverklappung bei Scharhörn am 09.10.2020

Nachdem Überlegungen der Hafenverwaltung Hamburg (HPA) durchgesickert sind, belastetes Baggergut aus dem Hamburger Hafen nördlich von Scharhörn am Rande des Nationalparks und Weltnaturerbes Wattenmeer zu verklappen, laufen Naturschützer und Cuxhavener Kommunalpolitiker Sturm. Grund für diese Pläne ist die Befürchtung, dass Schiffe mit sehr großem Tiefgang den Hamburger Hafen ab 2021 nicht mehr anlaufen können, weil man nicht weiß. wohin mit den Schlickablagerungen aus dem Hafen (die Genehmigung bzw. Kapazität der Verklappungsstelle S Helgoland geht bald zu Ende).

Der NABU hält das für den Gipfel des Zynismus, denn neben der klimabedingten geringeren Wasserzufuhr aus dem Oberlauf der Elbe ist die fortwährende Vertiefung des Elbfahrwassers der Hauptgrund für die Hafenschlickprobleme, da mit jeder Vertiefung die Flut stärker und höher aufläuft und so immer mehr Schlick elbaufwärts transportiert. Die Umweltschützer fordern daher einen sofortigen Stopp der aktuellen Vertiefungsarbeiten und ein norddeutsches Hafenkonzept, das die aktuelle Elbvertiefung überflüssig machen würde.

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft ein breites Bündnis von Umwelt-verbänden,, Parteien, Bürgerinitiativen und Umweltaktivisten am kommenden Freitag zu einer Demonstration mit anschließender Bildung einer Menschenkette auf. Treffpunkt ist neben der Alten Liebe. Der NABU Cuxhaven ruft alle engagierten Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme auf!

 

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Dezember 2018

Kahlschlag am Kanal II

Trotz mehrfacher dringender Bitte um einen Sachstandbericht bzw. um Auskunft über ggf. ein-geleitete Maßnahmen erfolgte dem NABU gegenüber bis heute keine Reaktion des Natur-schutzamtes. Wir haben große Sorge, dass der Kahlschlag am Grauwallkanal (s. März 2018) im Winter weiter Richtung Süden fortgesetzt wird und bleiben am Ball.

 

Kormoranbrutinsel mit abgeholzten Nestbäumen Foto: J. Wildberger
Kormoranbrutinsel mit abgeholzten Nestbäumen Foto: J. Wildberger
Kormoran  Foto: NABU/K.Karkow
Kormoran Foto: NABU/K.Karkow

September 2018

Kormoranbrutplatz zerstört

Im Landkreis Cuxhaven zählt der Kormoran zu den eher seltenen Brutvogelarten; neben einer schon länger bestehenden Brutkolonie beim Wehdenbruch bei Holzurburgl gibt es seit einiger Zeit eine zweite Kolonie auf einer kleinen Insel in einer Kleipütte östlich von Otterndorf. Im Mai 2018 wurden dort bei einer Kontrolle 21 Brut-paare der bei Anglern nicht gerade beliebten Vogelart registriert.

Der Kormoran steht nach der EU-Vogelschutz-richtlinie (EU-VRL) europaweit unter Schutz. Nach § 52 BNatSchG handelt es sich um eine besonders geschützte Art; § 42 verbietet u.a., Kormorane in irgendeiner Art zu beeinträchtigen.

 

Soweit die Rechtslage. Das scheint aber im LK Cuxhaven nicht jeden zu interessieren, zumal die Motorsäge in diesem Jahr besonders locker zu sitzen scheint. War bei einer weiteren Kontrolle die Kormoranwelt noch in Ordnung - die Jungvögel waren inzwischen ausgeflogen -, zeigte sich am 04.09. das obige Bild; alle Bäume auf der Brutinsel waren gefällt. Dieser klare Verstoß gegen § 42 BNatSchG wurde von der NABU-Gruppe Land Hadeln beim Landkreis Cuxhaven angezeigt. Der oder die Täter ist/sind derzeit unbekannt.

 

Aufstellen des Nistmastes  Foto: Hans-J. Ropers
Aufstellen des Nistmastes Foto: Hans-J. Ropers

24.03.2018

Ein Nest für den Storch

Auf der NABU-Streuobstwiese in Lüding-worth wurde heute ein Mast mit einer Nisthilfe für den Weißstorch aufgestellt und damit ein großer Wunsch des Streu-obstwiesenteams Wirklichkeit.

Als hätte es sich bei den Adressaten bereits herumgesprochen, stolzierte nicht nur ein Storch auf einer benachbarten Wiese herum, sondern es überflogen gleich vier weitere Artgenossen den Ort des Geschehens.

Die Voraussetzungen für die Annahme des Nistplatzes sind gut, da in der Umgebung noch reichlich beweidetes Grünland zur Nahrungssuche vorhanden und der nächste Storchennistplatz nur etwa 2,5 km entfernt ist. Auch nimmt der Storchenbestand im Landkreis Cuxhaven derzeit von Jahr zu Jahr zu.

 

P.S. In den Folgetagen inspizierten mehr-fach Störche den neuen Nistplatz und es kam nach Beobachtungen von Anwohnern zu regelrechten Kampfszenen zwischen den Interessenten, die letztendlich dazu führten, dass  in diesem Jahr keiner von ihnen zum Zuge kam. Wir sind gespannt, wie es im nächsten Jahr weiter geht...

Grauwallkanal mit Ufergehölzen   Foto: Hans-J. Ropers
Grauwallkanal mit Ufergehölzen Foto: Hans-J. Ropers
Grauwallkanal abgeholzt  Foto: Hans-J. Ropers
Grauwallkanal abgeholzt Foto: Hans-J. Ropers

März 2018

Kahlschlag am Kanal I

Der Grauwallkanal verläuft von Spieka nach Süden und mündet bei Weddewar-den in die Weser. Er entwässert die über-wiegend intensiv ackerbaulich genutzte, weitgehend baum- und strauchfreie Grau-wallniederung. Mit seinen von zahlreichen Erlen- und Weidenbüschen durchsetzten, schilfbestandenen Ufern ist der Kanal die wichtigste Lebensader in der Agrarland-schaft; er bietet Lebensraum für Vogel-arten wiue Goldammer und Feldschwirl sowie zahlreiche Insektenarten. Weiden führen knapp hinter Eichen mit 150 Arten die Hitliste der Schmetterlingsarten an und stellen für Wildbienen die wichtigste Pollen- und Nektarquelle im zeitigen Früh-jahr dar.

Entsprechend groß war der Schock, als der NABU-Vorsitzende Dr. Hans-J. Ropers während einer ornithologischen Bestands-erfassung feststellen musste, dass vom Ortsrand Midlum Richtung Süden auf ca. 4 km beidseitig (s. Foto) und auf weiteren ca, 3 km einseitig sämtliche Ufergehölze radikal entfernt worden waren - eine Katastrophe für die Insektenwelt (was für eine Ignoranz angesichts der zahlreichen Berichte über das Insektensterben!) und zugleich ein grober Verstoß gegen § 22 Abs. 4 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes, der u.a. Gehölzbestände in der Offenlandschaft unter Schutz stellt.

Der Vorfall wurde unverzüglich dem Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven angezeigt

 

18.03.2018

Mit Hecken wäre das nicht passiert...

Schon zum zweiten Mal in diesem Monat musste die Autobahn A 27 zwischen Debstedt und Cuxhaven auf Teilstrecken wegen  starker Sichtbehinderungen durch Sandstürme gesperrt werden. Während am 1. März die Strecke zwischen Altenwalde und Neuenwalde in beiden Richtungen voll gesperrt wurde, traf es gestern und heute den Abschnitt zwischen Nordholz und Debstedt. In der weitgehend ausgeräumten Geestlandschaft, die überwiegend für den Maisanbau genutzt wird, konnte der starke Ostwind sich ungehindert austoben und den sandigen Boden in dichten Staubwolken über die Autobahn pusten. Hecken, die hier weitgehend der intensiven Landnutzung zum Opfer gefallen sind, sind nicht nur wichtige Lebensadern der Natur, sondern stellen auch wirksame Windbremsen dar, die der Bodenerosion entgegen wirken. Deshalb: Mit Hecken wäre das nicht passiert!

 

Zweimastbark 'Ryvar' an der Innenkante Alte Liebe  Foto: H.-J. Ropers
Zweimastbark 'Ryvar' an der Innenkante Alte Liebe Foto: H.-J. Ropers

25.08.2017

NABU-Segeltour für den Meeresschutz

Um auf die gefährdete Vielfalt in den heimischen Meeren aufmerksam zu machen, ist der NABU vom 15. bis 25. August mit der Zweimastbark 'Ryvar' auf der Nord- und Ostsee unterwegs. Nach Warnemünde, Fehmarn und Kiel führte der Weg sie jetzt nach Cuxhaven, wo sie an der Innenseite bei der Alten Liebe an-legte. Neben zahlreichen Gesprächen mit Passanten am Infostand fand am Nachmittag eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Fischerei, Tourismus, Politik und umweltschutz statt. Das Thema der Veranstaltung, an der der NABU Nieder-sachsen durch seinen Landes-vorsitzenden Dr. Holger Buschmann ver-treten war, lautete "Weltnaturerbe Watten-meer - Naturparadies zwischen Schutz und Nutzung". Kontovers diskutiert wurde unter anderem die Forderung der Kite-surfer nach unbeschränkte(re)r Nutzung des Wattenmeeres für ihren Freizeitsport.

Podiumsdiskussion zum Thema Schutz des Wattenmeeres Foto: H.-J. Ropers
Podiumsdiskussion zum Thema Schutz des Wattenmeeres Foto: H.-J. Ropers
Krötenzaun Altenwalder Heideweg  Foto: Hans-J. Ropers
Krötenzaun Altenwalder Heideweg Foto: Hans-J. Ropers

13.04.2017

Krötenzaunaktiom erfolgreich abgeschlossen

Gestern haben Mitarbeiter des Gartenbauamtes der Stadt Cuxhaven den Amphibienschutzzaun am Alten-walder Heideweg abgebaut, nachem die Fangeimer 8 Tage in Folge leer geblieben waren. Den Zaun hatte das Naturschutzamt kurzfristig zwischen dem 16. und 20. März aufstellen lassen, nachdem aus der Bevölkerung Meldungen wegen zahl-reicher überfahrener Kröten eingegangen waren. Die Betreuung des Zauns hatte der NABU Cuxhaven übernommen. Obwohl die Krötenwanderung bei Errichtung des Zauns schon in vollem Gange war, konnten von den NABU-Aktiven noch 406 Erdkröten vor dem Straßentod gerettet werden. Wie groß die Krötenpopulation tatsächlich ist, wird sich im kommenden Jahr zeigen, wenn der Zaun rechtzeitig zu Beginn der Laichzeit aufgestellt wird.

 

Türkentaube Foto NABU/G. Schröder
Türkentaube Foto NABU/G. Schröder

01.04.2017

NABU gegen Jagd auf Türkentauben

 

Die Forderung niederländischer Milchbauern, als Reaktion auf die "Ausweisung" von 40 holländischen Rindern aus der Türkei die Türkentaube europaweit ins Jagdrecht aufzunehmen, stößt beim NABU Niedersachsen auf energischen Wderstand. "Dieses Ansinnen, dem sich aus falsch verstandener Solidarität auch die Landvolk-Kreisverbände im Cuxland ange-schlossen haben, ist mit der EU-Vogelschutzrichtlinie nicht vereinbar", erklärt der NABU-Kreisvorsitzende Dr. Hans-J. Ropers als ornithologischer Sprecher des Landesverbandes. Zugleich räumt er ein, dass sich die gefiederten Zuwanderer auch nach mehr als 60 Generationen werder sprachlich noch verhaltens-biologisch in die heimische Avifauna integriert hätten. So hätten die Vögel sich bislang erfolgreich dagegen gesträubt, das "Ruckediguh" der deutschen Straßentaube zu erlernen. Sie hielten vielmehr stur an ihrem traditionellen "Huhuuuhu" (lautmalerisch´: "was guckst du") fest und mieden im Gegensatz zu ihren hiesigen Verwandeten Kirchtürme als Brutplätze wie der Teufel das Weihwasser. Von ihrer anatolischen Stammpopulation unterscheiden sich die mittel-europäischen Türkentauben lediglich durch das Fehlen der kopftuchartig herabhängenden Schmuckfedern der Weibchen, eine Mutation, wie sie bei der Arealerweiterung von Vögeln häufiger auftritt.

Aufgrund des frühen Eintritts der Geschlechtsreife und der sich unmittelbar anschließenden Aufnahme der Fortpflanzungstätigkeit hat sich die Türkentaube seit Beginn ihres Auftretens in Mitteleuropa in den 1950er Jahren inzwischen über ganz Deutschland ausgebreitet. Dennoch wendet sich der NABU strikt gegen den Abschuss der kleinen Taube mit dem charakteristischen schwarzen Halbmond auf dem Nackengefieder. "Politische Differenzen dürfen nicht auf dem Rücken der Vogelwelt ausgetragen werden," bekräftigt Dr. Ropers die Position des NABU Niedersachsen.

C. Möller-Lemke mit 2 000. Handy  Foto: Hans-J. Ropers
C. Möller-Lemke mit 2 000. Handy Foto: Hans-J. Ropers

März 2017

2 000. `Handy für die Havel`gesammelt

 

Als die Oberndorferin Claudia Möller-Lemke kürzlich ihren Cuxhaven-Aufenthalt mit einem Abstecher ins NABU-Umweltzentrum  verband, ahnte sie noch nicht, dass sich unter den acht Althandys, die sei im Familien- und Bekanntenkreis gesammelt hatte, ein ganz besonderes befand: das 2 000. Exemplar, das der NABU Cuxhaven vor der Mülltonne bewahrt hat. Als kleines "Dankeschön" überreichte der NABU der eifrigen Sammlerin einen Buchpreis.

Anlässlich des "Handy-Jubiläums" betonte der NABU-Vorsitzende Dr. Hans-J. Ropers die Sinnhaftigkeit des Handy-Recyclings. "Wie auch bei dem anderen großen Recyclingsprojekt, der KorKampagne, stellt der NABU mit der Kampagne "Handys für die Havel" nicht nur sicher, dass wertvolle Rohstoffe wiederver-wertet werden, sondern verbindet Umweltschutz mit sozialen und Naturschutzaspektrn".

Nähere Infos zur Handysammlung s. "Projekte Umweltechutz".

Anfang Januar 2017

 

Seeadlerabschuss: Anklage gegen vermutlichen Schützen erhoben

 

Man hatte kaum noch daran geglaubt, aber in Sachen Seeadlerabschuss (s.u. 15.02.2016) tut sich doch noch was. Die Staatsanwaltschaft Stade hat kurz vor dem Jahresende endlich Anklage gegen den Grundstückseigentümer und Jäger erhoben, der im Februar vergangenen Jahres ein Seeadlermännchen auf dem Horst an der Oste bei Balje erschossen haben soll. Ob die Beweislage für eine Verurteilung ausreichend ist, bleibt abzuwarten.

 

Tod durch Stromschlag an ungesichertem Strommast  Fotos: L. Finne
Tod durch Stromschlag an ungesichertem Strommast Fotos: L. Finne

20.11.2016

 

Uhu: Tod durch Stromschlag

 

 

Ein trauriges Bild bot sich heute einem Mitglied der Eulen-AG am Geeste-Elbe-Kanal: Vom Strommast neben dem Pumpwerk an der Einmündung der Wittgeeste hingen die Flügel eines großen Vogels herab, der sich bei genauerem Hinsehen als Uhu entpuppte.

 

Nach Bekanntwerden dieser Beobachtung wurde dem NABU zugetragen, dass dies nicht der erste Todesfall eines Greifvogels an diesem Strommast gewesen sein soll. Dabei legt § 41 des Bundesnaturschutz-gesetzes fest, dass an Strommasten mit hohem Gefährdungspotenzial für Vögel Maßnahem zur Sicherung zu treffen sind; Stichtag für die Durchführung war der 31.12. 2013!!!

 

Mit Hinweis auf die Gesetzeslage hat der NABU den Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände im Altkreis Wesermünde dringend aufgefordert, umgehend die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen an dem betreffenden Strommast durch-zuführen.

WP Schottwarden: Da waren es nur noch fünf...  Foto: Hans-J. Ropers
WP Schottwarden: Da waren es nur noch fünf... Foto: Hans-J. Ropers

Ende Juli 2016

NABU begrüßt Teilrückbau des Windparks Schottwarden

Erstmals wurden jetzt an der Wurster Küste Windräder abgebaut, ohne durch leistungs-fähigere größere Anlagen ersetzt zu werden. Noch im Entwurf des Regionalen Raum-ordnungsprogramms von 2015 hatte der Landkreis Cuxhaven geplant, die Windparks Schottwarden, Padingbütteler Altendeich und Cappel-Neufeld zu repowern. Gegen diese Pläne hatte sich der NABU ebenso wie die Nationalparkverwaltung entschieden aus-gesprochen, da sie viel zu dicht am Nationalpark mit seinen sensiblen Hochwasserrastplätzen stehen. Im überarbeiteten RROP von 2016 ist der Landkreis dieser Argumentation gefolgt; die drei Windparks genießen jetzt nur noch Bestandsschutz und müssen - so wie jetzt fünf der zehn Anlagen in Schottwarden - nach Ablauf der  betriebswirtschaftlich sinnvollen Nutzungszeit ersatzlos abgebaut werden. Damit hat sich die NABU-Position "Windenergie? Ja bitte! - Zu Lasten der Natur? Nein danke!" zumindest an der Wurster Küste durchgesetzt.

Die NABU-Stellungnahme zum RROP-Entwurf 2016 ist als pdf zum Download beigefügt.

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RROP-Wind 2016 Stellungnahme 12.05.2016.
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Der verletzte Storch wird geborgen   Fotos: Hans.-J. Ropers
Der verletzte Storch wird geborgen Fotos: Hans.-J. Ropers

06.06.2016

Storchendrama in Köstersweg

Am Vormittag erreichte den NABU ein Hilferuf aus Köstersweg. Ein Altvogel des Weißstorchpaares, das zum ersten Mal seit vielen Jahren die Nisthilfe auf dem Bauern-hof bezogen hat und inzwischen zwei kleine Küken aufzieht, hatte sich mit dem Flügel in einem kombinierten Stacheldraht-Elektrozaum verfangen und war vom Landwirt aus seiner misslichen Lage befreit worden. Da vom Naturschutzamt zunächst niemand erreichbar war, wurde der NABU um Hilfe gebeten. Gemeinsam mit der Mitarbeierin des dann doch erreichten Naturschutzamtes wurde der verletzte, flugunfähige Vogel geborgen. Auf Anraten der Strorchenstation Berne wurden dann auch die beiden Storchenküken mit Hilfe eines auf einem schweren LKW montierten Steigers aus dem Nest entnommen. Alle drei Störche wurden zur Pflege bzw. Auf-zucht zur Storchenstation in Berne gebracht. Wir hoffen, dass die Flügelver-letzung den Altvogel nicht zum Dauer-pflegling machen wird.

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Wanderfalke vor der Auswilderung   Foto: Hans-J. Ropers
Wanderfalke vor der Auswilderung Foto: Hans-J. Ropers

01.06.2016

Happy End in Altenbruch

Ingrid Malsch vom NABU Cuxhaven staunte nicht schlecht, als sie am 7. März auf dem Balkon eines Hauses am Seedeich einen ausgewachsenen Wander-falken vorfand. Die Wohnungseigen-tümerin hatte den NABU um Hilfe gebeten, weil sie einen Greifvogel auf der Apfelkiste sitzen hatte, der nicht wieder wegfliegen wollte oder konnte. Der stark abgemagerte und entkräftete Vogel ließ sich widerstandslos einfangen, nicht ohne sich vorher eines Handschuhs der Naturschützrin zu bemächtigen. Der Falke wurde dem Naturschutzamt übergeben und zur Wildtierpflegestation in Rastede gebracht.

Heute morgen nun wurde der wieder genesene Falke - es handelt sich um ein erwachsenes Weibchen - aus der Pflegestation nach Cuxhaven zurück-gebracht und am Deich bei der       Altenbrucher Schleuse wieder freigelassen.

 

08.04.2016

Seeadlerabschuss - Täter gefasst?

Wie die Staatsanwaltschaft Stade gestern mitteilte, gibt es für die Tötung des Baljer See-adlers einen Tatverdächtigen. Es handelt sich um einen 65jährigen Jagdscheininhaber aus Balje. Als Motiv nennt die Staatsanwaltschaft ausdrücklich mögliche Planungen für Windenergieanlagen, was den Verdacht des NABU bestätigen würde (s. unten). Dem Mann droht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.

Damit würde sich die Tat in eine ganze Reihe von Ereignissen einreihen wie das komplette Verschwinden eines Schreiadlerhorstbaums samt Nest während der Brutzeit sowie weitere Fälle von Adlerhorstbeseitigungen in Mecklenburg-Vorpommern, die Windparkplänen im Wege standen (s. Der Falke 02/2016). Solange ein einziger Adlerhorst darüber entscheidet, ob ein Grundbesitzer Millionär wird oder nicht - 80 000 € Jahrespacht und mehr pro Anlage sind keine Seltenheit - sollte bei derartigem Horstfrevel eine langfristige Tabuzone für Windparks festgesetzt werden. In diesem Zusammenhang kritisiert der NABU scharf die Aussage des 1. Kreisrates des LK Cuxhaven Jochimsen zu den Vorgängen in Balje ("Wenn ein solcher Vogel nicht mehr da ist, dann hat sich das Thema artenschutzrechtlich erledigt", Cuxh. Nachrichten vom 10.03.16). Das ist aus NABU-Sicht gerade zu eine Ermunterung zum Artenschutzfrevel; in anderen Landkreisen wird in solchen Fällen auch ein verlassener Horst als artenschutz-rechtlich  planungsrelevant behandelt.

Übrigens hätte der Täter sich ohnehin verspekuliert: Das Seeadlerweibchen hat  sich kurz nach dem Tod des Männchens neu verpaart und sitzt brütend auf dem Horst - zweifellos planungsrelevant...

Nachtrag Juli 2016: Die beiden Jungvögel sind erfolgreich aufgezogen worden und ausgeflogen!

Am 12.02. wurde dieses tote Seeadlermännchen tot im Nest gefunden. Foto: NABU/J. Neumann
Am 12.02. wurde dieses tote Seeadlermännchen tot im Nest gefunden. Foto: NABU/J. Neumann

 

15.02.2016

Seeadlerdrama nahe der Grenze zum Cuxland

Nach der massiven Störung eines Seeadlerpaares in unmittelbarer Nähe des Brutplatzes in der Geesteniederung (s. 02.05.2015) dachte man eigentlich, dass keine weitere Steigerung möglich wäre. Umso größer war der Schock, als am 12.02. bei Balje-Hörne ein Seeadler-männchen mit durchschossenem Körper gefunden wurde; die große Austrittsöffnung der Kugel legt die Verwendung einer Jagdwaffe bei der Tat nahe. Das ausgewachsene, mit 6 kg ungewöhnlich kräfige Männchen hatte eine sehr gute Kondition und hielt noch einen kleinen Ast im Schnabel. Vermutlich war es gerade beim Nestausbau, als es getötet wurde, denn Ende Februar/Anfang März beginnt die Brutzeit. Der Horst wurde übrigens - neben dem Haupthorst an der Oste im LK Cuxhaven - als Ausweichhorst genutzt.

Gemeinsam ist beiden Vorgängen, dass die Störung der Brut bzw. der Abschuss stattfanden, als gerade eine Raumnutzungsanalyse durchgeführt wurde, die klären sollte, ob das betreffende Seeadlerpaar bei der Jungenaufzucht das Gebiet eines geplanten Windparks überfliegt und so die Windparkpläne durchkreuzen könnte.

Honi soit qui mal y pense (Inschrift des englischen Hosenbandordens, "ein Schelm, der Böses dabei denkt")...

Inzwischen haben sich neben dem NABU, dem Komitee gegen den Vogelmord und dem WWF sowie der Landesjägerschaft auch zahlreiche private Spender bereit erklärt, über 12 000 € Belohnung für sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Vorfalls auszusetzen.

26.11.2015

Toter Wolf im Landkreis aufgefunden

Heute wurde im Territorium des Cuxhavener Wolfsrudel ein männlicher Wolf, vermutlich ein Welpe, tot aufgefunden. Zur Klärung der Todesumstände wurde das Tier zur Untersuchung an das Leibniz-Institut für Wildtierforschung ín Berlin gebracht.

Nachtrag 10.12.

Der Wolf ist aller Wahrscheinlichkeit nach Opfer eines Verkehrsunfalls geworden. Seine sterblichen Überreste werden als Präparat im MoorIZ Ahlen-Falkenberg der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Wolf dienen.

 

November 2015

Ornithologische Jahresberichte erschienen

Mit der Herausgabe der Ausgaben für 2010 und 2011 setzt der NABU seine 1998 begonnene  Publikationsreihe Ornithologische Jahresberichte für den Landkreis Cux-haven und Bremerhaven fort. Die Berichte listen die im Berichtsjahr beobachteten Vogel-arten auf und enthalten zu den meisten Arten nähere Angaben wie Brutvorkommen, Rastzahlen oder Erst- und Letztbeobachtungsdatum sowie eine Karte mit den interessan-testen Vogelbeobachtungsgebieten.. So wurden 2010 244 Vogelarten im Gebiet festgestellt, darunter ein Saharasteinschmätzer, der sich mehr als 2 Monate lang im Wremer Deich-vorland aufhielt und erst zum zweiten Mal in Deutschland nachgewiesen werden konnte. 2011 wurde mit 265 Arten die bislang höchste Jahresartenzahl im Berichtsgebiet erfasst.

Die Berichte sind zu einem Preis von 3 € pro Exemplar beim NABU Cuxhaven erhältlich. Zusätzlich bietet der NABU alle 12 zuvor erschienenen Hefte (1998 - 2009) zu einem vergünstigten Paketpreis von 19 € an. Sie dokumentieren u.a. interessante Trends wie die Rückkehr des Seeadlers, die Ausbreitung des Uhus oder die Wandlung des Silberreihers von der absoluten Rarität zum Allerweltsvogel.

 

Freilassung des Junguhus : nichts wie weg...  Foto: J. Martin
Freilassung des Junguhus : nichts wie weg... Foto: J. Martin
Dr. Hans-J. Ropers mit dem Uhu-Nesthäkchen  Foto: I-M Ropers
Dr. Hans-J. Ropers mit dem Uhu-Nesthäkchen Foto: I-M Ropers

24.09.2015

Versöhnliches Ende einer Uhutragödie

Mit der Auswilderung eines jungen Uhu-männchens fand eine Familientragödie noch ein versöhnliches Ende.

Am 29. Mai war der NABU darüber informiert worden, dass das  Weibchen eines nahe der A27 ansässigen Uhupaares während der Brutzeit umgekommen war. Nach Beratung mit dem Uhuexperten der NABU-Bundesarbeitsgruppe Eulen wurde das "Nesthäkchen" unter den drei halbverwaisten Jungen aus dem Nest entnommen und zur Wildtierauffangstation in Rastede gebracht; das Männchen wäre wohl nicht in der Lage gewesen, drei Jungvögel alleine aufzuziehen. Zusätzlich wurde zur Unterstützung des Uhuwitwers eine Futterstelle in der Nähe des Brutplatzes eingerichtet. Mitte Juni war die Erleichterung groß, als der Altvogel erstmals zusammen mit seinen beiden flüggen Jungen beobachtet werden konnte. Heute wurde nun der dritte Jungvogel, der in der Zwischenzeit auf das Leben in der Freiheit vorbereitet worden war, an seinem Geburtsort wieder freigelassen.

Mit von der Partie war ein erwachsenes Uhuweibchen, das - wohl nach Kollision mit einem Auto - am 7. Juni im Landkreis verletzt aufgefunden und ebenfalls vom NABU nach Rastede gebracht worden war. Auch dieser Vogel (Foto unten) konnte heute wieder am Fundort in die Freiheit entllassen werden.

Ich bin wieder hier, in meinem Revier...  Foto: J. Martin
Ich bin wieder hier, in meinem Revier... Foto: J. Martin

07.09.2015

Regionales Raumordnungsprogramm LK Cuxhaven 2015 - Teilabschnitt Windenergie

NABU-Stellungnahme: Grenze des naturverträglichen Ausbaus der Windenergie ist erreicht

Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) hat den Landkreisen eine Arbeitshilfe für die Aus-weisung von Windparks an die Hand gegeben, in der u.a. Abstandsempfehlungen zu aus naturschutzfachlicher Sicht sensiblen Gebieten aufgeführt sind. Diese Empfehlungen sind fachlich begründet und weithin anerkannt; sie haben sich zudem bereits in mehreren Verfahren als gerichtsfest erwiesen. Gestützt werden diese Empfehlungen durch die aktuelle Fachkonvention Abstandsempfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutz-warten (LAG-VSW), die auf dem besten derzeit verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnis-stand basiert. Im Interesse eines Ausbaus der erneuerbaren Energien beschränkt sie sich ausdrücklich auf das aus naturschutzfachlicher Sicht gebotene Minimum zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Bei Anwendung dieser Kriterien könnte, wie im RROP auf S. 5 vom Landkreis mit entwaffnender Ehrlichkeit eingestanden wird, "der Windenergie im Landkreis Cuxhaven nicht mehr substanziell Raum verschafft werden". Das bedeutet, die Kreisverwaltung verabschiedet sich vom naturverträglichen Ausbau der Windenergie und schraubt nach Pipi-Langstrumpf-Art (ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt) willkürlich und frei von jeglicher fachlicher Ableitung die Abstände soweit herunter, bis das gewünschte Ausbauziel erreicht werden kann. So empfehlen NLT und LAG-VSW beispielsweise bei Vogelbrutgebieten nationaler Bedeutung  einen Puffer von mindestens 1 200 m (LK Cuxhaven: 200 m !), ebenso bei Vogelrastgebieten internationaler und nationaler Bedeutung (LK Cuxhaven: 500 m); der von der LAG-VSW auch für Gastvogellebensräume landesweiter Bedeutung empfohlene Mindest-abstand von 1 200 m wird vom Landkreis auf 0 m reduziert. Diese fachlich nicht begründbare Vorgehensweise wird nach Ansicht des NABU über kurz oder lang zu einem erneuten Scheitern des RROP vor dem Verwaltungsgericht führen. Ist der Einfluss der Wind-energiebranche auf den Landkreis Cuxhaven so groß oder will der Landkreis gar ein erneutes Scheitern des RROP vor Gericht provozieren? Wir sind ratlos...


Hier die vollständige Stellungnahme des NABU:


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RROP-Wind 2015 Stellungnahme.docx
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Flussseeschwalbe Foto: J. Martin
Flussseeschwalbe Foto: J. Martin

Juli 2015

Flussseeschwalbenprojekt erfolgreich

Kriii-äääh tönt es über dem Weserdeich bei Sandstedt. Eine Flussseeschwalbe steuert zielstrebig das Nistfloß an, dass der NABU im März dieses Jahres (s.u.) gebaut hat. Dort wird sie schon sehn-süchtig von der Partnerin erwartet, die ihre Jungen hudert. Ihr gleich tun es wohl mindestens 16 weitere Artgenossinnen, deren Partner auf der Floßreling ruhen oder über dem Wasser nach Fischen spähen, die sie stoßtauchend erbeuten. Noch nie haben so viele Paare dieser stark gefährdeten Seeschwalbenart im Landkreis Cuxhaven gebrütet - und das in einer Zeit, in der der Bestand dieser Vögel in Niedersachsen andernorts weiter rückläufig ist.

Auch die beiden Flöße bei Wersabe sind gut besetzt, Hier sind es vor allem Lachmöwen (ca. 50 Brutpaare), die sich auf den Nistflößen niedergelassen haben. Zwischen ihnen haben aber auch mindestens 6 Paar Seeschwalben einen Platz für ihre Nester gefunden. Auf dem Gewässer bei Sandstedt sind die Mehrheitsverhältnisse umgekehrt. Im Laufe der Zeit haben sich hier mindestens 16 Paar Seeschwalben abgesiedelt, zu denen sich in friedlicher Koexistenz vier Paar Möwen gesellten.

Der Brutbestand der Flussseeschwalben im Kreis Cuxhaven hat sich damit auf Anhieb mehr als vervierfacht! Ist das nicht toll?

Nistfloß mit Flussseeschwalben Foto: H.-J. Ropers
Nistfloß mit Flussseeschwalben Foto: H.-J. Ropers
Seeadler. Foto: NABU/H. Pollin
Seeadler. Foto: NABU/H. Pollin

02.05.2015

Einladung zum Umweltfrevel

Als "gedankenlosen Fehler" bezeichnete der Forstarbeiter, der Mitte  März unweit des Seeadlerhorstes im Umfeld des geplanten Windparks bei Kührstedt Kanonenböller gezündet hatte, sein Handeln. Das genügte dem ermittelnden Staatsanwalt, um messerscharf zu schlussfolgern, dass eine Vergrämung der Adler folglich nicht das Tatmotiv gewesen sein konnte, und die Ermittlungen einzustellen. Schon der Leiter des zuständigen Forstamtes Harsefeld hatte das Handeln seines Mitarbeiters als "Riesen-Eselei" bagatellisieirt, im gleichen Atemzug allerdings eingeräumt, dass dem der Adlerbrutplatz bekannt gewesen sei. Ein weiterer Grund für die Einstellung war der Umstand, dass der Orkan "Niklas" kürzlich den Horst samt Eiern heruntergerissen hatte. Ob die Eier nicht aber schon nach der Knallerei erkaltet waren, da das Adlerweibchen nach der massiven Störung den Horst vorübergehend verlassen hatte, bleibt ebenso ungeklärt wie die Frage, was einen erwachsenen, nicht total verblödeten Menschen, der zudem als Jäger mit den Prinzipien des Naturschutzes vertraut sein sollte, dazu antreiben kann, mitten im Wald in der Nähe eines ihm bekannten Adlerhorstes gut acht Monate vor Silvester Knallkörper zu zünden.

Jetzt liegt die Akte dem Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven vor, das zu prüfen hat, ob  nach dem Naturschutzgesetz eine Ordnungswidirgkeit vorliegt. Wenn auch diese Prüfung ausgeht wie das Hornberger Schießen, wäre das aus Sicht des NABU eine Einladung zur gezielten Vergrämung "störender" Arten aus Planungsgebieten für alle möglichen weiteren Windparks und andere Vorhaben.

Da das Seeadlerpaar auch schon in der Vergangenheit nach Horstverlust durch Orkan an gleicher Stelle einen neuen Horst errichtet hat, fordert der NABU, die Planungen für den Windpark für ein weiteres Jahr auf Eis zu legen und im kommenden Jahr ein erneutes Gut-achten zur Raumnutzung der Adler in Auftrag zu geben (das wäre dann das fünfte!), um zu klären, ob eine konkrete Gefährdung durch den geplanten Windpark besteht.

 

Natur- und Umweltschutz

Foto: NABU/Ropers
Foto: NABU/Ropers

30.03.2015

NABU schafft sichere Nistplätze für die Flussseeschwalbe

Der NABU Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen und Lebensräume besonders gefährdeter Brutvogelarten nachhaltig zu verbessern. Zu ihnen gehört auch die Fluss-seeschwalbe, die an der niedersächsischen Festlands-küste infolge des starken Prädatorendrucks (Fuchs, Wiesel etc.) mittlerweile alle natürlichen Brutplätze aufgegeben hat.

Im Rahmen des Projektes "Küstenvögel und Strandbrüter" haben der Projektleiter Dr. Winfried Daunicht und Aktive des NABU Cuxhaven am vergangenen Wochenende  neue, sichere Nistplätze für die auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuften Seeschwalben geschaffen. An zwei vom Naturschutzamt des Landkreises ausgewählten wesernahen Gewässern zwischen Rechtenfleth und Rechtebe wurden in ca. 120 Arbeitsstunden aus vorgefertigten Bauelementen drei gut 15 Quadratmeter große Nistflöße montiert und mit einer Kiesschicht bedeckt. Sie werden nach Abflauen des gegenwärtigen Sturmes rechtzeitig zur kommenden Brutsaison in der Gewässermitte verankert.

 

Kranichpaar im Ahlenmoor. Foto: NABU/Ropers
Kranichpaar im Ahlenmoor. Foto: NABU/Ropers

09.03.2015

NABU kritisiert Landvolk wegen Kampagne gegen Moorschutzprogramm der Landesregierung

Auf der Jahreshauptversammlung des NABU Cuxhaven kritisierte der 1. Vorsit-zende Dr. Hans-J. Ropers das Nieder-sächsische Landvolk wegen seiner völlig überzogenen Kampagne gegen das geplante Moorschutzprogramm der Landesregierung, für die allein das Land-volk Wesermünde 30.000 € ausgegeben habe; die Kampagne entbehre jeglicher sachlicher Grundlage. Grundsätzlich gelte, dass im neuen Landesraumordnungsprogramm Vorrang-gebiete für Torferhalt und Moorentwicklung ausgewiesen werden sollen. ohne dass auf landwirtschaftlich genutzten Flächen eine Veränderung vorgesehen sei. Es sei falsch, dass diese neuen Vorranggebiete vollständig aus der Nutzung genommen werden sollen. Vielmehr sollen nur in naturnahen, nicht genutzten Bereichen Flächenkäufe und Vernässungen vorgenommen werden. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen soll ausschließlich auf freiwilliger Basis mit Ausgleichszahlungen über Vertragsnaturschutz eine Extensivierung angeboten werden.

Nach Ansicht des NABU kann die Gesellschaft allerdings erwarten, dass auch die Landwirt-schaft einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, denn sie ist für ein Drittel der klimaschädlichen Gasemissionen in Niedersachsen verantwortlich, was vor allem an derv Nutzung von Moorböden liegt. Für den NABU kommt es jetzt darauf an, gemeinsam mit allen Akteuren einschließlich der Landwirtschaft Lösungen zum Torferhalt zu entwickeln. Dazu hat der NABU gemeinsam mit der Torfindustrie ein Konzept entwickelt, wie ein kleinerer Teil der Flächen durch Renaturierung wieder in ein Moorwachstum überführt werden kann. Dieser Prozess erfolgt auf rein privatwirtschaftlicher Basis zwischen Torfindustrie und kooperationswilligen Landwirten, sodass der Gesellschaft keine Kosten entstehen. Dabei ergeben sich allerdings Synergien für den Naturschutz, da als Ausgleich für den entnommenen Torf  auf doppelter Fläche Kohlenstoffsenken durch neu initiiertes Torfmooswachstum entwickelt werden sollen.

 

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NABU_IVG_Moorkonzept.pdf
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Foto: NABU Niedersachsen
Foto: NABU Niedersachsen

23.02.2015

Totschlagfalle im Wolfsrevier - NABU erstattet Anzeige bei Staatsanwaltschaft Stade

Am 16. Februar wurde im NSG Langenmoor bei Lamstedt von einem NABU-Mitglied eine fängig gestellte Totschlagfalle gefunden; das etwa 50 cm große sog. Eiabzugseisen war mit Innereien bestückt. Das Naturschutzgebiet liegt im Revier des Cuxhavener Wolfspaares und bietet sich den Wölfen hervorragend als Rückzugsraum an.

Der NABU wertet diesen Vorfall als bewusstes Nachstellen des Wolfes - eine Straftat, die mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden kann - und hat heute Strafanzeige wegen Verstoßes gegen § 44(1) Bundesnaturschutz-gesetz gestellt (Nachstellen einer besonders und streng geschützten Art).



Schwalben willkommen - auch im Landkreis Cuxhaven (Foto: Karkow)
Schwalben willkommen - auch im Landkreis Cuxhaven (Foto: Karkow)

01.08.14

Schon über 60 Plaketten im Landkreis Cuxhaven vergeben

Schwalbenfreunde können sich weiter beim NABU Cuxhaven bewerben

 

Im Rahmen der landesweiten Aktion "Schwalben willkommen in Nieder-sachsen" zeichnet der NABU Schwalbenfreundinnen und -freunde aus, die den Rauch- und Mehlschwalben ein Zuhause für die Aufzucht ihrer Jungen bieten. Der NABU erhofft sich dabei, dass die Plakette einen Denkanstoß bei Menschen bewirkt, die den Schwalben - aus welchen Gründen auch immer - bislang kritisch gegenüner stehen, und hofft auf rege Nachfrage nach der Plakette. Unter den "schwalbenfreundlichen Häusern" befinden sich nicht nur Bauern- und Reiterhöfe, deren Ställe vor allem den Rauchschwalben traditionell ideale Nistmöglichkeiten bieten. Viele Menschen werden selbst aktiv, um Schwalben den Nestbau zu ermöglichen, so eine Tankstelle in Cux-haven, die einen Glasbaustein entfernt hat, um den Schwalben den Einflug in einen Lager-raum zu ermöglichen, oder die Hausbesitzer, die Klappen als Einflugöffnungen in ihre Garagentore eingebaut haben. Besonderen Einfallsreichtum bewies eine Bürgerin aus der SG Hagen: Nachdem die Veterinärbehörde die Schwalben aus hygienischen Gründen aus ihrem Verkaufsraum verbannen wollte, stellte sie einfach einen umgerüsteten Campingwagen in den Raum und schirmte ihre Ware so vorschriftsgemäß ab.

Interesse an einer Plakette? Anruf unter 04741/1596 mit Angabe der Adresse und Anzahl der Schwalbennester genügt.

 

Krabbenfischer Jürgen Tants und NABU-Projektleiter Nils Möllmann entsorgen den ersten Plastikmüll im neuen Container des "Fishing for Litter"-Projektes. Fotos: NABU/C. Eckert
Krabbenfischer Jürgen Tants und NABU-Projektleiter Nils Möllmann entsorgen den ersten Plastikmüll im neuen Container des "Fishing for Litter"-Projektes. Fotos: NABU/C. Eckert

23.05.2014

"Fishing for Litter" jetzt auch in Cuxhaven -

Krabbenfischer beteiligen sich am Kampf gegen den Plastikmüll

Meeresmüll ist ein gravie-rendes Problem für Natur und Umwelt, dem sich die inter-nationale Allianz "Fishing for Litter" entgegen stellt.

In Deutschland koordiniert der NABU dieses Projekt, bei dem die Fischer den in die Netze gelangten Müll kosten-frei und umweltgerecht im Hafen entsorgen können. Seit Februar 2013 kooperiert der NABU an der niedersächsischen Nordseeküste mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Nationalparkverwaltung Niedersäch-sisches Wattenmeer und dem Staatlichen Fischereiamt Bremerhaven mit Fischern vor Ort und hat jetzt mit Cuxhaven den neunten Hafen an der Nord- und Ostseeküste gewonnen, der an dem Meeresschutzprojekt teilnimmt. Mit den Wurster Sielhäfen Spieka-Neufeld, Dorum-Neufeld und Wremen wollen sich die Krabbenfischer aus drei weiteren Häfen anschließen.

 

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Hintergrundinformationen zum "Fishing for Litter"-Projekt
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Fischer Jürgen Tants (Kutter "Saphir"), Projektleiter Nils Möllmann (NABU), Aberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch (Stadt Cuxhaven), Peter Südbeck (Leiter Nationalparkverwaltung), Ute Schlautmann (NLWKN), Dirk Sander (Erzeugergemeinschaft), Staatssekretärin Almut Kosch-witz (Nieders. Umweltministerium) und Dr. Gerald Millat (Nationalparkverwaltung) demonstrie-ren die Bigbags, in denen die Krabbenfischer künftig den Plastikmüll sammeln.

 

Cuxkiters-Vorsitzender Sebastian Schlagmann ist 30 000. Besucher im NABU-Umweltzentrum
Cuxkiters-Vorsitzender Sebastian Schlagmann ist 30 000. Besucher im NABU-Umweltzentrum

20.05.2014

NABU und Kitesurfer im Dialog

Kamera und Buchgeschenk lagen griffbereit, als am vergangenen Freitag im NABU-Umweltzentrum der Tisch zum "Schnuppertreff" gedeckt wurde - der NABU erwar-tete den 30 000. Besucher. Und als Sebastian Schlagmann zusam-men mit einem Kollegen von Cuxkiters e.V. den Raum betrat, war es soweit:    Nr. 30 000 und 30 001!

Ausgerechnet ein Kiter, könnte man denken, wenn man die hitzige Debatte um das Kiterevier an der Kugelbake Revue passieren lässt. Aber die beiden waren gekommen, um in Nachklang der Diskussionsveranstaltung von Nordwest-Radio in einen Dialog mit dem NABU einzutreten. Erste Ergebnisse der sehr offenen Gesprächsrunde: der NABU wird für die Website von Cuxkiters einen Beitrag über das besondere Schutzbedürfnis der Vögel an den Hochwasser-rastplätzen gestalten und der NABU-Vorsitzende Dr. Hans-Joachim Ropers wird auf der Mit-gliederversammlung von Cuxkiters e.V. am 30. Mai ein Kurzreferat zu diesem Thema halten und für Fragen zum Thema Kitesurfen und Naturschutz zur Verfügung stehen.

 

 

 

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Befreieungsgenehmigung für die Kitesurf-Reviere Sahlenburg und Kugelbake 2014-2018
Kitesurf_-_Cux_Erlaubnis_NPV-2014.pdf
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10.02.2014

NABU fordert gerichtsfeste Überarbeitung des RROP-Teilabschnitts Windenergie

Mit Verwunderung nimmt der NABU-Kreisverband Cuxhaven-Bremerhaven Aussagen von Kreistagsabgeordneten aus der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Regionalplanung zur Kenntnis, wonach bei der Überarbeitung des Teilabschnitts Windkraft sich inhaltlich nichts ändern würde und die Standorte nach wie vor feststünden. Denn gerade das "eilige Durch-prügeln" des RROP, wie es der SPD-Kreistagsabgeordnete Johanßen kürzlich formulierte, hat aus Sicht des NABU wesentlich dazu beigetragen, dass Artenschutzprobleme die Genehmi-gungsverfahren für eine Reihe von Windparks verzögern und die Naturschutzverbände auf den Plan rufen. "Der NABU hat sich vehement für den Atomausstieg eingesetzt und unter-stützt daher natürlich grundsätzlich den Ausbau regenerativer Energien. Bei sorgfältiger Planung muss es dabei auch nicht zu so massiven Konflikten zwischen Naturschutz auf der einen und Umwelt- bzw. Klimaschutz auf der anderen Seite kommen wie es derzeit bei einigen der geplanten Windparks der Fall ist", meint Dr. Hans-Joachim Ropers, NABU-Kreis-vorsitzender und Stellv. Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Durch sorgfältig ermittelte und nachvollziehbare Auswahl- und Ausschlusskriterien für die Festlegung von Vorranggebieten für Windenergie entstünde eine Planungssicherheit, die sowohl den betroffe-nen Naturgütern als auch den Bürgerinnen und Bürgern und ebenso den antragstellenden Firmen entgegen käme.

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Die vollständige NABU-Position zur Überarbeitung des RROP-Teilabschnitts Windenergie ist als Download verfügbar.
NABU-Position zur Überarbeitung des RROP
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Gülleausbringung auf Schnee
Gülleausbringung auf Schnee

12.02.2013

NABU kritisiert Gülleausbringung auf Frostboden

Laut Gülleverordnung ist seit dem 1. Februar wieder eine Gülleausbringung zulässig - allerdings nur bei geeigneten Witterungsbedingungen.

Der NABU kritisiert daher das Aus-bringen von Gülle auf Wintergetreide und Grünland, wie es momentan auch im Landkreis Cuxhaven großräumig stattfindet.

Nach Düngerecht ist das Aufbringen von stickstoff- oder phosphathaltigem Dünger einschließlich Festmist auf Böden, bei denen die Aufnahmefähigkeit nicht gegeben und daher Abschwemmungsgefahr bei einsetzendem Tauwetter oder Regen besteht, verboten. Als nicht aufnahmefähig angesehen werden Flächen, die ganz oder teilweise überschwemmt, wassergesättigt, gefroren oder durch-gängig höher als 5 cm mit Schnee bedeckt sind. Außerdem müssen grundsätzlich mindestens drei Meter Abstand zu Gewässern eingehalten werden.

 

NABU-Energiesparmobil
NABU-Energiesparmobil

10.02.13

Energiesparmobil auf der Cux-Schau

Das Energiesparmobil des NABU Niedersachsen macht Station in Cux-haven. Von Freitag, dem 15. bis Sonntag, dem 17.02. wird das Info-Mobil an der CUX-Schau teilnehmen. Dann geben Mitarbeiter des NABU und Energieberater der Schornsteinfeger-Innung auf anschauliche Weise Ein-blicke in die Wirkungsweise von Energie und Wärmedämmung. Dabei reicht der Bogen von den neuralgischen Punkten am Haus, wie etwa am Dach, den Wänden und den Fenstern, über sparsame Haustechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien bis zu staatlichen Förder-mitteln und Stromspartipps.

18.10.12

Erster Erfolg für den Schutz der Tideelbe: Gericht stoppt Elbvertiefung vorerst

Die heutige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist aus Sicht des Aktions-bündnisses "Lebendige Tideelbe" aus BUND, NABU und WWF ein erster wichtiger Erfolg gegen die geplante Elbvertiefung. Es wird zudem deutlich, dass die "Mit dem Kopf durch die Wand"-Strategie der Elbvertiefer gescheitert ist.

Der Gerichtsentscheid ist aus Sicht der Umweltverbände eine große Chance für den Natur-schutz an der Elbe; er zeigt, dass europäisches Naturschutzrecht von deutschen Gerichten ernst genommen wird.  Der gesetzliche Auftrag aus FFH-Richtlinie und Wasserrahmen-richtlinie, Gewässer und Naturräume wieder in einen guten Zustand zu versetzen, kann jetzt nicht mehr ignoriert werden. Nun muss endlich, wie seit langem vom NABU und den anderen Verbänden gefordert, Hafenkooperation an die Stelle eines Subventionswettlaufs der Nordseehäfen treten.

Bereits die vorherigen Vertiefungen haben zu deutlich erkennbaren Schäden am Ökosystem Elbe durch Wattverlust, Strömunszunahme, Verlagerung der Brackwasserzone, Sauerstoff-mangel und Lebensraumverlust sowie zu ausufernden Unterhaltungsbaggerungen geführt.

 

 

"Vermaisung" im Landkreis Cuxhaven
"Vermaisung" im Landkreis Cuxhaven

August 2012

Abschied von Rebhuhn und Co

Im Landkreis Cuxhaven nimmt der Anbau von Mais inzwischen mehr als 60 % der Ackerfläche ein. Der Anbau von Energiepflanzen für die Biogaserzeugung ist nicht nur für den NABU, sondern auch für den Dachverband Deutscher Avi-faunisten und das Bundesamt für Naturschutz die Hauptursache für den Rückgang von Vögeln der Agrarlandschaft. So ist allein die Zahl der Feldlerchen seit 1990 um eine Million geschrumpft. Die Bestände des Feldsperlings gingen um ein Drittel, die des Kiebitzes sogar um zwei Drittel zurück. Besonders dramatisch ist der Rückgang beim Rebhuhn, dessen Bestand in den vergangenen 30 Jahren um 90 % eingebrochen ist. Auch die wirbellosen Tiere sind von der intensiven Grünland- und Ackernutzung betroffen: nach der kürzlich erschienenen Roten Liste der wirbellosen Tiere ist fast jede zweite Art der Wirbellosen gefährdet, darunter vor allem Arten, die für den Erhalt der Ökosyteme wichtig sind, weil sie Pflanzen bestäuben, so gut 52 % aller Wildbienenarten. Der NABU fordert daher, bei der Reform des EU-Agrar-haushaltes die Direktzahlungen an die Landwirte an die Einhaltung naturverträglicher Bewirtschaftungsformen zu koppeln. Agrarbetriebe sollten mindestens 10 % ihrer Fläche als ökologische Vorrangflächen zur Verfügung stellen.

 

Schleiereule (Foto: Ludwichowski)
Schleiereule (Foto: Ludwichowski)

20.03.12

NABU ordnet Eulenschutz neu

Beim heutigen Treffen von Eulenfreunden aus dem NABU-Kreisverband Cuxhaven-Bremerhaven wurde die AG Eulenschutz aus der Taufe geho-ben, die sich beim NABU künftig besonders um die Betreuung der Schleiereulenkästen, aber auch um den Schutz der anderen Eulenarten kümmern wird. Jeweils zwei Personen für die Altkreise Land Hadeln und Wesermünde sowie jeweils eine Person für die Bereiche Beverstedt/Hagen sowie Land Wursten/Cuxhaven werden zunächst eine Bestandsaufnahme der rund 200 uns bekannten Kästen durchführen und sich bei den jeweiligen "Vermietern" vorstellen. Damit ist ein wesentlicher Schritt zur Fortsetzung der Arbeit des verstorbenen Eulenbetreuers Helmut von Deesten getan. Wegen der Größe des Landkreises und der großen Zahl von Schleiereulen-kästen sucht der NABU aber weitere Mitarbeiter/innen für dieses wichtige Artenschutz-projekt.

 

09.03.12

Nisthilfen für Trauersee-schwalben

Heute brachte Florian Melles vom NABU Niedersachsen mit Unter-stützung des NABU Cuxhaven ins-gesamt 20 Kunststoffflöße als Nisthilfen für die vom Aussterben bedrohte Trauerseeschwalbe im Ahlenmoor sowie am Polder Bramel aus. Trauerseeschwalben legen ihre Nester üblicherweise auf dichter Schwimmpflanzen-vegetation an und waren früher bei uns vor allem im Hadler Sietland verbreitet, wo die "Krickmischen", wie sie auf plattdeutsch heißen, vor allem in Krebsscherengräben brüteten. Heute ist die Krebsschere infolge der Intensivierung von Landwirtschaft und Gewässer-unterhaltung weitgehend verschwunden und mit ihr die Trauerseeschwalbe.

Nistflöße für Trauerseeschwalben im Ahlenmoor (Fotos: H.-J. Ropers)
Nistflöße für Trauerseeschwalben im Ahlenmoor (Fotos: H.-J. Ropers)

Die Ausbringung von Nist-hilfen ergänzt die Optimie-rung von Bruthabitaten im Ahlenmoor, die Florian Melles im Jahre 2010 durch Maßnahmen zur Erhöhung des Wasserspiegels vor-genommen hat.

 

Die Aktion ist Teil eines Artenhilfsprogramms für gefährdete Vogelarten, die der NABU Niedersachsen im Auftrag des niedersächsi-schen Umweltministeriums durchführt.

 

Mein Freund, der Baum ... (Foto: H.-J. Ropers)
Mein Freund, der Baum ... (Foto: H.-J. Ropers)

01.03.2012

Baumschicksale

Im Außenbereich schweigen seit heute die Motorsägen. Im Siedlungsbereich dagegen sind Bäume auch weiterhin "Freiwild", es sei denn es existiert eine wirksame Baumschutzsatzung. In Cuxhaven setzt sich der NABU seit vielen Jahren für eine entsprechende Satzung ein. Die bei uns praktizierte Variante eines Baumkatasters, in das Einzelbäume (im Konsens mit dem Eigentümer) eingetragen und so unter Schutz gestellt werden, konnte nicht verhindern, dass in diesem Winter - zumindest gefühlt - ungewöhnlich viele stattliche Bäume gefällt wurden. Nachgepflanzt wird so gut wie nie, und selbst dann würde es Jahrzehnte dauern, bis von dem neuen Baum der gleiche  Effekt für das Statdtklima, die Feinstaubfiltration und andere Wohlfahrtswirkungen ausgehen könnten.

 

Uferschnepfe (Foto: Hans Pollin)
Uferschnepfe (Foto: Hans Pollin)

12.02.12

NABU Cuxhaven begrüßt EU-LIFE-Wiesen-vogelschutzprojekt

Am 8. Februar wurde in Mormeerland/LK Leer von Umweltminister Dr. Birkner das LIFE-Naturschutzprojekt "Wiedervernässung und Grünlandextensivierung für Wachtelkönig und Uferschnepfe in Niedersachsen" vor-gestellt, das über 22 Millionen Euro für den Schutz der Wiesenvögel in unserem Bundes-land beinhaltet, Zum LIFE-Projekt gehören die 12 wichtigsten Wiesenvogelschutzgebiete Niedersachsens, zu denen im Landkreis Cuxhaven das EU-Vogelschutzgebiet an der Unterelbe sowie die Nationalparkflächen an der Wurster Küste gehören. Die Kernflächen der Gebiete sollen in den nächsten neun Jahren speziell den Bedürfnissen der Wiesenvögel angepasst werden. Die wieder-vernässten Flächen sollen dann langfristig als extensives Grünland in Einklang mit dem Naturschutz bewirtschaftet werden.

 

Der NABU Cuxhaven begrüßt das Projekt als wichtigen Schritt in die richtige Richtung, denn die Unterschutzstellung der Flächen allein hat nicht den nötigen Erfolg gebracht. So werden beispielsweise im Nationalpark Watten-meer an der Wurster Küste einige Grünlandflächen nach wie vor so intensiv bewirtschaftet, dass sie als Wiesenvogelbrutgebiete wertlos sind; auf manchen Flächen wurde erst kürz-lich soviel Gülle aufgebracht, dass sie mehr an Frästorfflächen im Hochmoor als an Grün-land erinnern. Es verwundert daher kaum, dass in den letzen 20 Jahren trotz  Ausweisung von Schutzgebieten die Zahl der Brutpaare z.B. bei der Uferschnepfe um ca, 60 %, bei der Bekassine gar um über 90 % zurückgegangen ist.

Mit dem Instrument des Flächenkaufs für den Naturschutz, verbunden mit einer langfristig gesicherten extensiven Grünlandnutzung, ist die Grundlage geschaffen nicht nur für den Schutz von Wachtelkönig und Uferschnepfe, sondern auch von Kiebitz, Rotschenkel & Co.

 

Januar 2012

750. Althandy gesammelt

Als Emma Schoepe und Lea Westphal Anfang Januar mit einem Schuhkarton unter dem Arm das NABU-Umweltzentrum Cuxhaven betraten, um dort alte Handys abzugeben, die sie im Freundes- und Bekanntenkreis gesammelt hatten, ahnten sie nicht, dass ein ganz besonderes dabei war: das 750. Altgerät, das der NABU Cuxhaven im Rahmen der bundesweiten NABU-Aktion "Handys für die Havel" in Empfang nehmen konnte. Als kleines Dankeschön überreichte die 2. Vorsitzende Frauke Meinecke den beiden Mädchen jeweils ein Buch mit dem programmatischen Titel "Nix wie raus" - 111 Tipps zum Natur entdecken und erleben.

Bislang wurden vom NABU bundesweit etwa      70 000 Handys gesammelt, die ca. 280 000 € für die Havelnaturierung erbracht haben. "Ein schöner Erfolg, aber doch nur gerade mal ein Promille der schätzungsweise 70 Millionen Althandys, die in bundesdeutschen Schubladen schlummern " , resümierte Frauke Meinecke. Der NABU bittet daher auch weiterhin um die Abgabe von Althandys im NABU-Umweltzentrum (außerhalb der Öffnungszeiten einfach durch den Brief-schlitz werfen): eine Abgabe ist auch während der naturkundlichen Führungen des NABU beim jeweiligen Exkursionsleiter möglich.

 

November 2011

Geplante Ölerkundungsbohrung im Watt vor Cuxhaven wird vom NABU strikt abgelehnt

Die RWE-Tochter RWE-Dea plant neue Erkundungsbohrungen vor den Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens. An drei Stellen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer bei Büsum sowie im niedersächsischen Wattenmeer etwa 12 km vor Cuxhaven will der Konzern Erkundungsbohrungen durchführen; die Bohrung bei Cuxhaven könnte sich dabei über einen Zeitraum von 7 1/2 Monaten hinziehen. RWE Dea beruft sich auf Lizenzen aus den Jahren 1946 bzw. 1956, aus einer Zeit, als Natur- und Umweltschutz noch keinen gesellschaftlichen Stellenwert hatten und die britische Luftwaffe den damals größten Mauserplatz für Brandgänse im Wattenmeer, den Großen Knechtsand, als Übungsziel für Bombenabwürfe nutzte.

Der NABU lehnt gemeinsam mit der Schutzstation Wattenmeer und dem WWF die Erkundungsbohrungen und erst recht eine spätere Ölförderung entschieden ab. Auch wenn RWE Dea höchste Sicherheitsstandards verspricht, kann die Gefahr eines Ölunfalls in diesem besonders sensiblen Lebensraum nie vollständig ausgeschlossen werden. Das Öl würde von Ebbe und Flut weiträumig im Watt verteilt werden - mit katastrophalen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Aber auch ohne einen derartigen Unfall wären Probebohrungen mit dem Plan einer späteren Ölförderung mit den Zielen eines Nationalparks und dem Image des UNESCO-Weltnaturerbes unvereinbar, ganz zu schweigen von den möglichen Auswirkungen auf den Tourismus.. Dabei würde das vermutete Erdölvorkommen selbst bei (unrealistischer) 100prozentiger Ausbeutung gerade einmal etwa 70 Tage lang den deutschen Erdölbedarf decken.

Der NABU fordert daher die Landesregierungen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf, die Anträge für die Ölsuche abzulehnen und damit ihrer Verantwortung für den Lebensraum Wattenmeer und dem besonderen Schutzstatus eines Nationalparks gerecht zu werden.